Worauf muss ich achten, wenn ich mein Baby tragen möchte?

Wieso ist es so gut, Babys zu tragen und worauf muss ich achten? 

An dieser Stelle möchten wir euch das Tragen näher bringen und erzählen euch, was genau es so wertvoll für alle Familienmitglieder macht. Wie es zur gesunden Entwicklung beiträgt und besonders zum Zusammenwachsen als Familie. 

Wir geben euch praktische Tipps aus unserer eigenen Erfahrung als Mütter und vor allem aus den unzähligen Trageberatungen im Laufe der Zeit. 

Lehnt euch zurück, oder lauft beim Lesen mit Baby in der Trage herum, und taucht ein in die Welt des Tragens und Getragen Werdens. 

SimpleeBaby Mommy & Me rose

 

Tragen - für Babys die natürlichste Art der Fortbewegung

Wenn unsere Babys auf die Welt kommen, tun wir ganz instinktiv das, was vor uns viele Generationen von Menschen getan haben – wir tragen sie. Wir tragen sie den ganzen Tag mit uns herum! Ins Bett oder den Wagen legen zum Schlafen ist oft ein Ding der Unmöglichkeit.
 
Oft reden wir davon, dass sie „auf uns leben“ in der ersten Zeit. Und das trifft es genau, denn das tun sie tatsächlich! Anders als andere Säugetiere, die Nesthocker und Nestflüchter sind, sind Menschenbabys Traglinge und evolutionär darauf angewiesen, von uns getragen und mitgenommen zu werden. Besonders gut kann man das bei den uns am nächsten Verwandten beobachten, den Menschenaffen. Auch sie tragen ihre Jüngsten mit sich herum und stillen sie, wann immer erforderlich - am Anfang oft durchgehend.
 
Und das liegt auch uns in den Genen. Denn hätten wir zu Nomadenzeiten unsere Kinder eine Stunde irgendwo abgelegt, so wäre das ihr sicherer Tod gewesen.
 
Es ist also ein existentielles Bedürfnis, von dem wir hier reden. Von den Eltern getragen zu werden bedeutet Sicherheit, Schutz, Wärme; dazu jederzeit zugängliche Nahrung, Sauberkeit und Bedürfniserfüllung. Wir merken das daran, dass ein eigentlich zufriedenes Kind – gewickelt, gefüttert, beschäftigt, massiert, vorgesungen, Bäuerchen gemacht – trotzdem nicht hingelegt werden möchte. Es weint, obwohl sonst alle Bedürfnisse befriedigt sind. Dieses Weinen ist das sogenannte Kontaktweinen. Erst, wenn unser Kind mit uns im Körperkontakt ist, beruhigt es sich und fühlt sich sicher.
 
Das hat uns Menschen früher das Überleben gesichert. Und obwohl wir heute zumeist sicher in Wohnungen leben, ist dieses Verhalten, dieses genetisch vererbte Wissen, noch immer in uns verankert. Woher soll das Babys auch wissen, dass es kaum noch Tiger in seiner direkten Umgebung gibt? Es sucht instinktiv Nähe und Geborgenheit im engen Kontakt zu seinen Eltern.

  

Entwicklung in Bewegung - die Vorteile des Tragens für dein Baby

Das Schöne ist: wenn wir instinktiv auf dieses Kontaktweinen unseres Babys eingehen und es mit uns herum tragen, egal ob auf dem Arm oder mit Tragetuch oder Babytrage, dann hat das einen ganz entscheidenden Effekt.
 
Denn diese Erfahrung - wenn ich weine und Nähe brauche, werde ich gehört und hochgenommen, mitgenommen und getragen - ist die Grundlage für gesunde emotionale Entwicklung. Das Weinen unseres Babys mit Nähe zu beantworten, schafft eine tiefe emotionale Erfahrung von Annahme und Geborgenheit. Das wirkt sich positiv prägend auf sein ganzes Leben aus. Es schafft Urvertrauen, vermittelt Sicherheit und es entwickelt sich eine starke Bindung zu Mutter und Vater.
 
Diese ist die entscheidende Grundlage, um später das Leben mit einem Gefühl von Sicherheit meistern zu können. Durch das Tragen erleben sich Kinder als gehalten und gesehen. Es beruhigt und aktiviert gleichzeitig die Hirnreifung. Dadurch entwickelt sich auch immer mehr die Fähigkeit, sich selbst zu spüren und zu regulieren.
 
Auch die nonverbale Kommunikation – was braucht mein Baby, wenn es auf diese bestimmte Art weint? – wird intensiviert und gefördert. Schon im Bauch hat das Baby jede Bewegung seiner Mutter gespürt. Ihre besonderen Eigenheiten - die Art zu Tanzen, zu laufen, eine Treppe hoch zu steigen, Anspannung und Entspannung - waren prägend für seine eigene Entwicklung.
 
Dies setzt sich auch nach der Geburt fort. Jede Bewegung mit und am Körper der Mutter entwickelt jetzt auch die Motorik und den Gleichgewichtssinn des Kindes – und zwar intensiver, als das beim Liegen in Bett oder Wagen möglich ist. Die permanente Bewegung beim Tragen ist ein Impulsgeber für die körperliche Entwicklung unserer Kinder.

 
Der Mensch – ein Tragling

Auf das Getragen werden sind kleine Menschenbabys deshalb auch anatomisch perfekt angepasst. Sie gehören in die Gruppe der aktiven Traglinge, ähnlich der Menschenaffen. Wenn wir sie hochnehmen, kommen sie reflexartig in eine angehockte Haltung: Die Beine werden angezogen, die Knie weisen leicht nach außen. Die Füßchen sind leicht nach innen gewendet, zusammen mit den leichten O-Beinen und dem ausgeprägten Greifreflex finden sie so zusätzlichen Halt. Der Rücken ist leicht gerundet und der Kopf kann gut angelehnt werden. Diese Haltung sorgt dafür, dass Mutter und Kind wie Schlüssel und Schloss zusammenpassen für die ursprünglichste Form des Getragen Werdens auf der Hüfte.

Wie eine ergonomische, gut angepasste Babytrage die natürliche Entwicklung unterstützt 

 Ein Tragetuch und auch eine gute eingestellte Tragehilfe unterstützen diese natürliche Anhock-Spreiz-Haltung. Der Rücken wird dabei gestützt, die Gelenke in der Hüfte und im Rücken entlastet. Die noch aus Knorpel bestehende, unreife Hüfte kann sich so in der richtigen Position gesund entwickeln. Durch das passive Bewegt-werden am Körper des Tragenden entstehen neue Verknüpfungen im Gehirn, die Koordination der eigenen Bewegung wird angeregt. Die Muskulatur der Wirbelsäule, des Nackens und Rumpfs wird gekräftigt durch die gleichmäßige Mit-Bewegung am Körper des Tragenden. Die gesunde Hüftentwicklung wird durch die besondere Haltung der angehockten, seitlich leicht gespreizten Beine besonders gefördert.

 
Ein weiterer positiver Effekt ist das Lösen von Spannungen durch die sanfte massierende Bewegung am Körper des Tragenden. Dies kann sich auch entspannend auf Koliken auswirken und hilft den Darm zu regulieren. Tragen unterstützt aktiv die Darmbewegung und damit die anfangs unausgereifte kindliche Verdauung. Tragen in Tuch oder Tragehilfe beugt wirkungsvoll lagebedingten Asymmetrien des Kopfes und der Wirbelsäule vor. Es regt die Kopfkontrolle und die Aufrichtung im Rumpf sanft an. Es fördert die Entwicklung und das motorische Lernen des Kindes. 

Tragen kann außerdem durch das Aktivieren der Muskeln hilfreich sein bei einem Nabelbruch. Euer Baby profitiert also auf vielen Ebenen vom Tragen. Eine Investition in gesunde Entwicklung auf körperlicher und kognitiver Ebene, die sehr hoch einzuschätzen ist. 
 

Deshalb ist es auch so wichtig, zu wissen, worauf man beim Kauf einer eigenen Babytrage achten sollte. 

     Diese Einstellmöglichkeiten sollte eine gute Babytrage besitzen:

    Bei einer Tragehilfe, wie zum Beispiel einer Full Buckle Vollschnallentrage, oder auch einer mit Trägern aus Tragetuch zu bindenden Trage, sollten einige grundsätzlichen Maße individuell verstellbar sein, damit das Baby gut darin gestützt ist, jedoch z.B. die Beine nicht übermäßig gespreizt werden.
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    Stegbreite: Damit ist der Stoff unter den Beinen des Babys gemeint. Die Breite des Steges sollte man idealerweise mittels einer Kordel oder verstellbarem Klett auf die Größe des Babys anpassen können. Man stellt ihn ein, indem man das Baby mit angehockten Beinen auf die Trage legt, er sollte von Kniekehle zu Kniekehle reichen. Wenn das Baby in der Trage sitzt, darf vor der Kniekehle noch ca. 1 cm Luft sein, damit nichts drückt.
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    Höhe des Rückenteils: Das Rückenteil sollte in der Höhe verstellbar sein, mit einer Kordel oder Schnallen. So kann gewährleistet werden, dass es besonders bei kleinen Babys maximal bis zum Ohr reicht, aber auch den Kopf ausreichend stützt. Außerdem sollte das Rückenpanel den Rücken des Babys gut umschließen und stützen. Ist es zu weit oder wirft Falten, so ist die Trage zu groß oder muss besser angepasst werden.
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    Weite im Nacken: Je nachdem, ob das Kind wach ist und schauen möchte, oder schläft und Halt braucht, sollte die Weite im Nacken individuell angepasst werden können: Braucht das Kind gerade Bewegungsfreiheit in einer Wachphase, oder Halt beim Schlafen. Eine Kopfstütze hilft dabei, den Kopf im Schlaf zu stützen.
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    Bei einer Trage mit Schnallen, der sogenannten FullBuckle ist es für einen gut gerundeten Rücken von Vorteil, wenn eine Befestigung der Träger unter dem Po des Babys am Hüftgurt möglich ist. Die Befestigung der Träger am Rückenteil empfiehlt sich wegen der noch stattfindenden Entwicklung der Wirbelsäule erst etwa ab dem Sitzalter.

      

    Tragekomfort

    Hier ist darauf zu achten, herauszufinden, welche Art der Babytragehilfe dem Tragenden und dem Baby den größten Komfort bringt.
     Alle unsere Babytragen erfüllen diese Kriterien, du kannst dir also einfach die aussuchen, die dir am besten gefällt...
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